Heute sind wir ständig von Bildern umgeben. Heute sind wir ständig von Bildern umgeben. Sie machen wahrscheinlich öfter Fotos, wenn auch vielleicht nur, um besonders lustige oder schöne Momente mit der Handy-Kamera festzuhalten.
Da kann man sich kaum vorstellen, dass Fotografieren noch gar keine so alte Technik ist.
Die Anfänge der Fotografie
Das Prinzip, mit Lichtstrahlen ein Abbild eines Gegenstandes zu erzeugen, war schon lange bekannt. Leonardo da Vinci war der erste, der eine theoretische Begründung dazu geliefert hatte.
Im 16. Jahrhundert wurde die Lochkamera gebaut, die ein Bild auf ein Blatt Papier warf, das dann nachgezeichnet werden konnte. Das heißt, man konnte ein Bild erzeugen, aber es nicht „speichern“.
Um ein erzeugtes Bild festzuhalten, war es notwendig, ein lichtempfindliches Material zu finden, das durch die einfallenden Lichtstrahlen so verändert wird, dass das Bild gespeichert wird. Das gelang Johann Heinrich Schutze 1727. Er arbeitete mit Silbercarbonat, das sich bei Belichtung dunkel verfärbt und so ein Negativ des Bildes erzeugt.
1826 erfand Nicéphore Niepce ein Verfahren, bei dem eine Zinnplatte mit lichtempfindlichem Asphalt beschichtet wurde. Dort, wo der Asphalt stark belichtet wurde, erhärtete er. Die nicht belichteten Stellen ließen sich mit Öl abwaschen. Allerdings benötigten diese Bilder Belichtungszeiten von mehreren Stunden.
Um 1839 wurden dann verschiedene konkurrierende Methoden erfunden. Lois Jacques Mandé Daguerre entwickelte ein Verfahren, bei dem versilberte Kupferplatten mit Jod sensibilisiert und mit Quecksilberdampf entwickelt wurden. Die Belichtungszeiten reduzierten sich auf mehrere Minuten. Die so entstandenen Daguerreotypien lieferten Schwarz-Weiß-Bilder und waren Unikate. William Henry Fox Talbot dagegen arbeitete mit transparentem, lichtempfindlichem Papier. Die Bildqualität war zwar nicht so gut wie bei den Daguerreotypien, dafür konnte man aber mehrere Abzüge von einem Bild machen.
Eine Verbesserung der Bildqualität erreichte 1851 Frederick Scott Archer. Er benutzte Kollodium (in Äther aufgelöste Baumwolle) um Silberhalogenid auf Glasplatten aufzutragen, die dann belichtet wurden. Allerdings mussten die Aufnahmen sofort gemacht und schnell entwickelt werden, bevor das Kollodium aushärtete.
1871 erfand Richard Leach Maddox eine Trockenplatte, bei der die lichtempfindliche Schicht aus einer Bromsilber-Gelatine-Mischung bestand.
Neben der zum Teil sehr umständlichen Handhabung und der Verwendung nicht ganz ungefährlicher Stoffe hatten alle diese Verfahren den Nachteil, dass die entstehenden Bilder die Größe der verwendeten Platten hatten. Außerdem musste für jede Aufnahme eine neue Platte in den Fotoapparat eingelegt werden.
Die moderne Fotografie
1889 erfand George Eastman den Rollfilm. Dadurch wurde es möglich, mehrere Aufnahmen recht schnell hintereinander zu tätigen. Zusätzlich erfand er die Dienstleistungen „Entwickeln und Abzüge herstellen“. Bis dahin musste jeder Fotograf seine Fotos selbst entwickeln und auch selber Abzüge produzieren. Mit seiner Firma Kodak bot Eastman den Fotografen an, ihren Fotoapparat einzuschicken, wenn der Rollfilm vollgeknipst war. Er wurde dann mit einem neuen Film bestückt zurück geschickt. Dies war notwendig, weil die Filme nicht bei Tageslicht gewechselt werden konnten. Der gekapselte Rollfilm, der auch bei Tageslicht gewechselt werden konnte, wurde einige Jahre später erfunden.
Da die Fotoapparate nun nicht mehr so schwer und umständlich zu bedienen waren und das Entwickeln und Abzüge erstellen für die Fotografen wegfiel, wurde das Fotografieren immer beliebter. Diese Kameras waren Boxen-Kameras.
1925 brachte Leica die erste Kleinbildkamera auf den Markt. Sie war eine Sucherkamera mit 50 mm Brennweite. Bei der Kleinbildkamera wird auf dem Film ein sehr kleines Bild erzeugt, das später vergrößert wird. Dadurch konnten die Kameras kleiner und handlicher werden.
1936 entwickelte Agfa den ersten Farbfilm. Die erste Spiegelreflexkamera wurde in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts gebaut.
In den 60er Jahren zog dann die Elektronik in die Kameras ein. 1963 stellte Canon die erste Kamera mit automatischer Schärfeeinstellung vor. In den 70er Jahren wurden die ersten vollelektronischen Kameras hergestellt.
Zu Beginn der 80er Jahre kamen die ersten Digitalkameras auf den Markt. Seitdem hat sich der Markt für Digitalkameras rasant entwickelt. Die Kameras werden immer kleiner und die Auflösung immer größer. Hierbei gibt es allerdings physikalische Grenzen.
In der professionellen Fotografie werden auch heute noch Analog-Kameras für spezielle Anwendungen benutzt. Im privaten Bereich haben sich Digitalkameras durchgesetzt. Sie haben ja auch enorme Vorteile. Eine Digitalkamera ist klein und handlich, Sie sehen sofort wie das Bild geworden ist und es entstehen keine Kosten für die Entwicklung und Abzüge. Ausdrucke lässt man nur von einigen wenigen, besonders gelungenen Fotos machen. Für diese Fotos haben Sie heute allerdings eine Reihe von Möglichkeiten, sie besonders gut in Szene zu setzen.