Geschichte

Expressionismus - Die Kunst des Ausdrucks

20 Jul, 2016

Expressionismus - Die Kunst des Ausdrucks

Der Expressionismus ist eine Stilrichtung der Kunst, die sich Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte. Allerdings gab es bereits im 19. Jahrhundert erste Wegbereiter dieser Stilrichtung durch bekannte Künstler wie Edvard Munch oder Vincent van Gogh. Anschließend waren besonders zwei Künstlergruppen in Deutschland prägend für den Expressionismus: In der Gruppe “Der Blaue Reiter” gruppierten sich in München unter anderem die Künstler Wassily Kandinsky, Franz Marc, August Macke und Paul Klee. Daneben formierte sich die Gruppe “Die Brücke” in Dresden um Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff und Ernst Ludwig Kirchner. Beide Gruppierungen formten mit Ihren Kunstwerken die expressionistische Malerei.

Emotionen Ausdruck verleihen

Die Bezeichnung Expressionismus leitet sich vom lateinischen Begriff “expressio” für Ausdruck ab. Der Expressionismus wird auch als „die Kunst des gesteigerten Ausdrucks“ bezeichnet. Im Gegensatz zum damaligen, vorherrschenden Impressionismus mit der möglichst naturgetreuen Nachahmung der Realität, war der Expressionismus eine neue Form der Darstellung. Er stellte sich bewusst gegen die naturgetreue Darstellung und war vor allem dadurch geprägt, die Empfindungen der Künstler in einem individuellen Stil zum Ausdruck zu bringen. So spiegelte sich die eigene Wahrnehmung und Gefühle der Künstler wider, die auch beim Betrachter für Emotionen sorgten.

Um diese Wirkung beim Betrachter zu erzielen, wurden immer wieder neue und ungewöhnliche Wege ausprobiert. Dabei war ganz typisch für den Expressionismus der freie Umgang mit Farben und Formen. So wurden im Kern Motive auf markante Elemente reduziert und in einer stark vereinfachten Form dargestellt. Außerdem zeichnete sich der Expressionismus durch eine sehr kontrastreiche Farbgebung mit kräftigen und leuchtenden Farben aus. Die traditionelle Gestaltungsmittel wie Perspektive und Proportionen wurden aufgelöst und Lichtverhältnisse abgeändert. Beim Inhalt der Motive ging es meist um Alltagssituationen, Landschaften, Städte, Tiere oder Menschen. Am Ende standen meist abstrakte Bilder, die die Fantasie und die eigene Interpretation der Wirklichkeit des jeweiligen Künstlers zeigten.

Der neue Stil

In den Anfängen gab es für den Expressionismus nur wenig Zustimmung. Viele empfanden die Kunstwerke als lieblos und bemängelten, dass die Künstler einfach drauf los malten, ohne zu überlegen. Diese Meinung der Personen war letztlich gar nicht so weit hergeholt, da viele Bilder sehr spontan und impulsiv entstanden sind.

Allerdings war dieser Malprozess ganz bewusst von Künstlern gewählt, die meist mit freier Pinselführung malten. Diese Arbeitsweise half dem Künstler die eigenen Gefühle besser und verständlicher darstellen. Der Vorwurf, dass das Motiv unüberlegt gemalt wurde, stimmte demzufolge nicht. Besonders dann nicht, wenn das primäre Ziel der Expressionisten betrachtet wird. So ging es Ihnen nicht darum eine detailgetreue und realistische Darstellung der Welt zu erschaffen, sondern die eigene Gefühlswelt individuell darzustellen.

Faszinierende Werke

Im Laufe der Zeit änderte sich die Meinung über den Expressionismus: So genießen die Kunstwerke bis heute große Beliebtheit. Denn die Wandbilder sind ungewöhnlich, faszinierend und stehen für Individualität und Persönlichkeit.