Bilder von Carl Schuch

Carl Schuch

Carl Schuch (1846-1903) war ein österreichischer Maler des Realismus, dessen Werke erst nach seinem Tod der breiten Öffentlichkeit bekannt wurden.

Schuch war ein finanziell unabhängiger Maler, weltgewandt, gebildet und in seinem künstlerischen Schaffen ein perfektionistischer und präzise beobachtender Künstler. Häufig zweifelte der lebenslustige Kosmopolit an seiner Kunst und war selten mit dem zufrieden, was er geschaffen hatte.

Schuchs Themen waren neben großartigen Landschaftsmotiven wie beispielsweise "Waldlichtung bei Purkersdorf" und "Am Weßlinger See", auch besonders dekorative Stillleben, darunter "Blumen und Äpfel", "Stillleben mit Äpfeln und Keksdose", "Hummer", "Kürbisschnitte", "Stillleben mit Porreebündel, Äpfeln und Käseglocke" und "Apfelstillleben".

Der Künstler hatte im Laufe seines Lebens kein einziges Bild ausgestellt, nur eines von seinen Werken wurde verkauft. Lange war es still um den österreichischen Künstler und fast schien er vergessen. 1906 wurden auf der Deutschen Jahrhundertausstellung in Berlin einige seiner Gemälde gezeigt, darunter "Selbstbildnis" und "Hummer" und mit einem Mal waren der Maler und seine Kunst überall bekannt. Danach folgten, wenn auch in größeren Abständen, weitere Ausstellungen. Heutzutage werden seine wunderbaren Werke, die er überwiegend in Öl auf Leinwand schuf, immer wieder ausgestellt, bewundert und gewürdigt.

Leben

Carl Schuch wurde am 30. September 1846 in Wien geboren.

Seine wohlhabenden Eltern starben früh und so wuchs Schuch gemeinsam mit seiner älteren Schwester Susanna bei der Tante auf. Das großzügige Erbe, das die Eltern hinterlassen hatten, sicherte dem Künstler zeitlebens finanzielle Unabhängigkeit.

Im Alter von dreizehn Jahren stand für den jungen Schuch fest: Er wollte Maler werden!

1865 studierte Schuch an der Wiener Akademie unter Karl Wurzinger und Karl Mayer.

Zwei Jahre später nahm er Unterricht bei dem Landschaftsmaler Ludwig Halauska. Mit ihm unternahm Schuch auch mehrere Studienreisen in der näheren Umgebung von Wien und im Salzkammergut.

1869 starb seine Schwester Susanna an Tuberkulose. In seinem Schmerz verließ Schuch seine Heimatstadt und begab sich auf eine fünfundzwanzig Jahre andauernde Wanderschaft, die ihn durch halb Europa führte.

1871 machte Schuch die Bekanntschaft der Maler Wilhelm Trübner und Wilhelm Leibl. Schuch gehörte fortan zum sogenannten "Leibl-Kreis". In diesem Freundeskreis von Künstlern herrschte kein typisches Lehrer-Schüler-Verhältnis, vielmehr ging es um eine einheitliche Stilauffassung.

1876 ließ sich der Künstler in Venedig nieder und richtete sich ein Atelier ein. Hier entstand eine Vielzahl seiner "Stillleben". Schuch blieb bis 1892 und zog danach in die französische Hauptstadt.

Aufgrund einer Erkrankung war der Künstler kaum noch in der Lage zu arbeiten. Er kehrte 1894 nach Wien zurück.

Dort wurde Carl Schuch 1897 in eine private Heilanstalt für psychische Erkrankungen eingeliefert, wo er am 13. September 1903, kurz vor seinem 57. Geburtstag starb.

Aktuell

Unter dem Titel "Aus dem Neunzehnten - Von Schadow bis Schuch" findet vom 13. November 2015 bis zum 22. Mai 2016 im Wiesbadener Museum eine besonders interessante Ausstellung statt. Mit verschiedenen Kunstwerken von der Romantik über das Biedermeier, den Anfängen des Historismus sowie dem Realismus und dem Impressionismus wird der Besucher durch das "lange" 19. Jahrhundert geführt.