Bilder von Hans Dahl

Hans Dahl

Hans Dahl (1849 - 1937) war ein norwegischer Landschafts- und Genremaler. Er gilt heute als "Vater der norwegischen Malerei".

Dahl hatte eine große Begabung für die detailgetreue Wiedergabe seiner Umgebung. Mit viel Gefühl erfasste er die Lichtstimmungen über den Fjorden, malte Boote, ruhige Seen, wildes Wasser und geheimnisvoll anmutende Felswände. Seine fantasievollen Landschaften belebte er zudem mit Genreszenen, wie beispielsweise mit Bauernmädchen bei der Ernte.

Zu Dahls Gesamtwerk zählen die Gemälde "In Erwartung seiner Rückkehr", "Reiter vor abendlichem Himmel", "Junges Mädchen am Fjord", "Hochzeitszug am Ufer eines Fjords" und "Zärtliche Begrüßung-Sommertag im Fjord".

Weitere Bilder wie beispielsweise "Mit gutem Winde", "Stürmische Überfahrt", "Fjord mit Segelboot" und "Badende Nymphen" machen besonders deutlich: Dahl war vor allem ein Meister im Darstellen von bewegtem Wasser.

Das künstlerische Erbe des wunderbaren Malers ist umfangreich und zeugt von seiner großen Liebe für die natürliche Schönheit der norwegischen Naturlandschaft.

Leben

Hans Dahl wurde am 19. Februar 1849, als Sohn des Infanteriekapitäns Hans Andreas Dahl und dessen Frau Eline Jacobine Wallendahl, im norwegischen Granvin geboren.

Schon früh begeisterte Dahl mit seinem Zeichentalent, doch seine berufliche Laufbahn startete er bei der schwedischen Armee.

Während seines Aufenthaltes an der Militärakademie besuchte er den Unterricht der Mal- und Zeichenschule von Johan Fredrik Eckersberg in Kristiana (heute Oslo) und studierte außerdem bei Knud Bergslien und Julius Middelthun.

1872 verließ er die Militärakademie als "Secondeleutnant" und ließ sich anschließend an der Kunstakademie in Karlsruhe weiter ausbilden. Seine Lehrer waren Hans Fredrik Gude und Wilhelm Riefstahl. Im darauffolgenden Jahr wechselte Dahl an die Düsseldorfer Kunstakademie und studierte anfangs unter Eduard von Gebhardt. Abschließend besuchte er die Meisterklasse von Wilhelm Sohn.

1876 nahm der Maler dann erstmalig mit einigen Werken an der Kunstausstellung der "Weltausstellung in Philadelphia" teil.

Im Jahr darauf zeigte er seine Bilder auf der "Großen Kunstausstellung" in Berlin, wo er bis 1913 in Abständen an den jährlichen Ausstellungen teilnahm.

Um 1880 kam der Umbruch und die Romantik wurde zunehmend von der Moderne verdrängt. Dahl sträubte sich kategorisch diesem neuen Trend zu folgen und erfuhr dadurch scharfe Kritik. Doch der Künstler stand mit seiner Meinung nicht alleine, auch die norwegischen Maler Anders Askevold und Morten Müller teilten seine Ansicht. Dahl antwortete auf die kritischen Stimmen, indem er Flugblätter verteilte, die er selbst verlegt hatte.

Inzwischen war Dahl mit Helene Bewer, Tochter des deutschen Historien- und Porträtmalers Clemens Bewer, verheiratet. Aus dieser Ehe entstammt der norwegische Maler Hans Andreas Dahl (1881 - 1919).

Im Jahr 1893 gab der Künstler den Bau seiner Villa in Auftrag. Die Residenz bekam einen Platz am Ufer des Sognefjords in Balestrand, wo Dahl vorzugsweise die Sommer verbrachte. In der übrigen Zeit lebte und arbeitete er in Berlin-Wilmersdorf.

Häufig bekam der Künstler Besuch von Kaiser Wilhelm II., der zwischen 1889 und 1914 jeden Sommer in Skandinavien verbrachte. Dahl veranstaltete jedes Jahr ein Fest im Garten seiner Sommerresidenz. Auch hier war der Kaiser ein gern gesehener Gast.

1902 erhielt Dahl den norwegischen Sankt-Olav-Orden (Ritter 1. Klasse) und acht Jahre später wurde er von Wilhelm II. zum Professor ernannt.

Während seiner gesamten Künstlerkarriere beteiligte sich der Maler regelmäßig an verschiedenen Ausstellungen, u. a. in Paris, Bremen, Düsseldorf, Kopenhagen, Chicago, Oslo, Wien, München und Göteborg.

Ab 1919 wohnte und arbeitete Hans Dahl dann konstant in Balestrand, wo er schließlich am 27. Juli 1937 im Alter von 87 Jahren starb.