Bilder von Giovanni Battista Tiepolo
Giovanni Battista Tiepolo
Giovanni Battista Tiepolo (1696 - 1770) war ein bedeutender venezianischer Maler des Spätbarocks, der bereits zu Lebzeiten als international gefragter Künstler gefeiert wurde.
Vor allem an den europäischen Höfen zeigte Tiepolo sein großes Maltalent. Er schuf hier so herrliche Fresken wie "Die Verherrlichung der spanischen Monarchie", "Die Anbetung der Könige", "Die Brautfahrt der Beatrix von Burgund im Sonnenwagen des Apoll", "Vision des heiligen Clemens" und "Allegorie der Planeten und Kontinente".
Doch bevor der arbeitssame Künstler seine großformatigen Kunstwerke an die Wände und Decken malte, fertigte er zunächst Skizzen und Zeichnungen in handlicheren Formaten auf Karton an.
Noch heute werden solche Zeichnungen aus der Werkstatt "Tiepolos" auf dem Kunstmarkt gehandelt.
Leben
Giovanni Battista Tiepolo wurde am 5. März 1696 als Sohn des Schiffeigners Domenicos und dessen Frau Orsetta in Venedig geboren.
Gemeinsam mit fünf weiteren Geschwistern wuchs der Knabe heran. Als es für ihn Zeit wurde einen Beruf zu erlernen, wurde er zu seinem Onkel, einem Maler, in die Lehre geschickt. Sein künstlerisches Vorbild war in dieser Zeit allerdings der vierzehn Jahre ältere Giovanni Battista Piazzetta (1682 - 1754), dessen Werk Tiepolo zur eigenen Orientierung nutzte.
Seine weitere Ausbildung erhielt der angehende Künstler dann von Gregorio Lazzarini und wurde in das Zunftverzeichnis der Maler aufgenommen.
Nach Beendigung seiner Lehrzeit machte sich der achtzehnjährige Künstler selbstständig. Drei Jahre später war er Meister seiner Zunft.
1719 heiratete Tiepolo die Schwester der venezianischen Künstlerbrüder Francesco und Antonio Guardi, Cecilia. Aus dieser Ehe gingen mehrere Kinder hervor, darunter die beiden Söhne Domenico und Lorenzo, die später in die Fußstapfen ihres Vaters traten und ihm in seinem Atelier assistierten.
Schnell etablierte sich Tiepolo. Seine Arbeiten machten ihn zu einem begehrten und berühmten Maler. U. a. erhielt er Aufträge von Daniele Dolfin, dem Bischof von Udine, der ihn mit Ausmalarbeiten verschiedener Räume des Bischofspalastes betraute.
Zwischen 1745 und 1750 arbeitete der Künstler im "Palazzo Labia" in Venedig. Anschließend reiste er in Begleitung seiner beiden Söhne Domenico und Lorenzo nach Würzburg. Hier erhielt er von Fürstbischof Carl Phillipp von Greiffenclau den Auftrag zum Ausmalen des Kaisersaals. Die hier entstandenen Fresken zeigen zwei bedeutende Ereignisse aus der Geschichte: zum einen "die Hochzeit des Kaisers Friedrich Barbarossa mit Beatrix von Burgund" und zum anderen "die Belehnung des Bischofs Herold".
1752 konnte Tiepolo die Arbeiten im Kaisersaal abschließen. Sofort erhielt er einen weiteren Auftrag des begeisterten Fürstbischofs, der für sein Treppenhaus in seiner Residenz eine Deckenbemalung wünschte. Diese Arbeit erstreckte sich über 600 Quadratmeter und hinterließ das größte Deckenfresko der Welt. Damit katapultierte sich Tiepolo zum bedeutendsten Freskomaler des 18. Jahrhunderts.
1753 verließ der Künstler Würzburg und kehrte mit seinen Söhnen zurück nach Venedig.
In den kommenden Jahren malte Tiepolo einige Deckenbilder in der "Villa Valmarana" in Vicenza, darunter das Werk die "Opferung der Iphigenie", das sich im Iphigeniensaal befindet.
1762 vollendete der Künstler seine Arbeiten in der "Villa Pisani" in Stra und verließ daraufhin mit seinen Söhnen Italien. Gemeinsam reisten sie nach Madrid, um hier am Hofe Karl III. einige Räume auszumalen. Diese zeitintensive Aufgabe beschäftigte die drei Künstler nun für die kommenden Jahre.
Am 27. März 1770 starb Giovanni Battista Tiepolo schließlich im Alter von 74 Jahren in Madrid.