Bilder von Johann Martin von Rohden
Johann Martin von Rohden
Johann Martin von Rohden (1778-1868) war ein bedeutender deutscher Maler des Klassizismus, der Romantik und des Realismus.
Für seine Landschaftsdarstellungen durchstreifte von Rohden die Bergregion um Rom, ließ sich von den Wasserfällen in Tivoli inspirieren und besuchte den Golf von Neapel, um hier zu malen.
Von Rohdens Darstellungen zeigen häufig weite Panoramen mit einer klaren Linienführung und einem sanften Farbwechsel. Dabei verzichtete der Künstler nahezu ganz auf romantische Staffagen, was seinen Motiven eine besonders naturgetreue Ausstrahlung verleiht.
Aufgrund seiner ausgeprägten Liebe zum Detail benötigte von Rohden für seine Werke viel Zeit. Daher hat er ein sehr überschaubares Å’uvre hinterlassen. Hierzu zählen u. a. seine Ölgemälde "Tivoli von Westen, "Ansicht des Heidelberger Schlosses", "Wasserfall in Tivoli", "Römische Hügelstadt" und "Die Neptunsgrotte in Tivoli".
Neben seiner Tätigkeit als Maler war von Rohden ein leidenschaftlicher Jäger. In dieser Rolle animierte er seine Künstlerkollegen immer wieder zu vielen Anekdoten und Karikaturen, so dass sie ihn mit dem Spitznamen "heiliger Münchhausen" bedachten.
Leben
Johann Martin von Rohden wurde am 30. Juli 1778 als Sohn des Kaufmanns Moritz von Rohden in Kassel geboren.
Als der Junge sechs Jahre alt war, kam seine Schwester Marianne zur Welt, die später ebenfalls eine bekannte Landschaftsmalerin wurde.
1790 besuchte der zwölfjährige von Rohden die hiesige Kunstakademie, wo er sich die nächsten 5 Jahre ausbilden ließ.
1795 verließ er die Akademie und brach gemeinsam mit dem Kasseler Baumeister Karl Du Ry zu einer Reise nach Italien auf, um sich in Rom niederzulassen.
Im März 1799 unternahm er eine Schiffsreise entlang der italienischen Küste Richtung Norden.
1800/1801 kehrte von Rohden wieder zurück nach Deutschland und gewann im Jahr darauf mit einem seiner ersten Gemälde den jährlich ausgeschriebenen Wettbewerb der Kunstzeitschrift "Propyläen". Herausgeber der Zeitschrift waren Johann Wolfgang von Goethe und Johann Heinrich Meyer.
Ab 1802 bis 1811 hielt sich von Rohden erneut in Rom auf, wo er sich dem Kreis der Deutschrömer anschloss. Hierzu zählten u. a. die Neoklassizisten Joseph Anton Koch und Johann Christian Reinhart.
Von Rom aus reiste von Rohden dann im Jahr 1805 nach Sizilien.
Während eines Kurzaufenthaltes in Deutschland zwischen 1811/12 lernte er Goethe persönlich kennen.
Im Spätsommer 1812 reiste von Rohden erneut nach Rom und heiratete drei Jahre später Catarina Coccanari. Um die Ehe überhaupt eingehen zu können, musste der Künstler zum katholischen Glauben übertreten.
Am 15. Februar 1817 wurde der gemeinsame Sohn und spätere Maler Franz von Rohden geboren.
Die kommenden Jahre lebte die Familie ständig in Rom, bis von Rohden 1827 vom Kurfürsten Wilhelm II. als Hofmaler nach Kassel gerufen wurde.
Nach zwei Jahren kehrte er dann wieder zurück nach Rom und schuf von hier aus weitere Gemälde für Wilhelm II.
Ab 1831 zahlte ihm der Kurfürst 12.000 Taler im Jahr, wofür der Künstler jedes zweite Jahr ein Landschaftsgemälde für ihn anfertigen sollte.
1832 wurde von Rohden aus dem kurfürstlichen Dienst entlassen, bezog aber bis zu seinem Lebensende das Jahresgehalt als Hofmaler weiter.
Am 9. September 1868 starb Johann Martin von Rohden im Alter von 90 Jahren in Rom.