Carl Spitzweg (1808-1885) war ein deutscher Maler des Biedermeiers. Bereits in seiner Zeit zählte er zu den bedeutenden Koloristen und Humoristen der deutschen Kunst. Menschen in privaten Situationen mit ihren unvermeidlichen Schwächen und Eigenarten, genauso wie die bürgerliche Doppelmoral und das kleine Malheur im Alltag waren seine bevorzugten Bildthemen...weiterlesen
Bilder von Carl Spitzweg
Biografie von Carl Spitzweg
Der Künstler Carl Spitzweg (1808 - 1885) war ein deutscher Maler des Biedermeiers. Bemerkenswert ist, dass er bereits zu Lebzeiten einer der bedeutenden Vertreter der deutschen Kunst war. Seine Kunst war dadurch geprägt, dass er Menschen mit Schwächen und Eigenarten darstellte, genauso wie die bürgerliche Doppelmoral und das kleine Malheur im Alltag. Am Ende entstanden humorvolle Motive und Illustrationen, für die der Künstler heute weltbekannt ist.
Bekanntesten Kunstwerke des Künstlers
Besonders Kunstwerke wie Zeitungsleser im Hausgärtchen, Der Schmetterlingsfänger und Der Bücherwurm zeigen, wie Carl Spitzweg mit Witz und spitzem Pinsel seine Mitmenschen aufs Korn nahm. Das bekannteste Kunstwerk ist aber zweifellos das Ölbild Der arme Poet aus dem Jahr 1839.
Die Entwicklung seiner Kunst
Neben seinen humorvollen Motiven war Carl Spitzweg auch als Landschaftsmaler, der sich von skandinavischen und norddeutschen Künstlern inspirieren ließ. Zudem näherte er sich der französischen Stilrichtung "Paysage intime" (vertraute Landschaft) an, bei der aus Sicht des Künstlers Naturausschnitte in ihrer Schlichtheit festgehalten wurden. Interessanterweise entwickelte sich aus dieser Stilrichtung der Impressionismus.
Ein weitere Besonderheit seiner künstlerischen Laufbahn war es, dass er das Malen nicht, wie damals üblich, an einer Kunstakademie gelernt hat. Er war ein Autodidakt und brachte sich die alle Maltechniken selbst bei. Allerdings profitierte er von seiner Ausbildung als Apotheker, da er dort lernte wie er spezielle Farben herstellen und haltbar machen konnte.
Er entwicklte so im Laufe der Jahre seinen Malstil, der sich heute der Spätromantik zuordnen lässt. Dabei fühlte er sich anfangs dem biedermeierlichen Stil zugehörig, wovon er im Laufe seines Lebens immmer mehr Abstand nahm und seiner Stil dementsprechend änderte.
Insgesamt malte Carl Spitzweg über 1.500 Bilder und Zeichnungen, von denen er bereits zu Lebzeiten annähernd 400 Bilder verkaufen konnte.
Der Weg zum Künstler
Am 05. Februar 1808 wurde Carl Spitzweg in Unterpfaffenhofen geboren. Nach Geburt kündigte sich bereits in jungen Jahren das künstlerische Talent von Carl Spitzweg an, allerdings folgte er zunächst dem Wunsch seines Vaters und begann 1825 eine Lehre in der Königlich-Bayrischen-Hofapotheke. Im Jahr 1829 verbrachte er dann ein Jahr in Straubing, wo er in der Löwenapotheke tätig war. Drei Jahre später konnte Carl Spitzweg sein Studium der Pharmazie, Chemie und Botanik an der Münchner Universität schließlich abschließen. Noch im selben Jahr reiste er dann zum ersten Mal nach Italien, woraufhin er mit vielen neuen Eindrücken zurückgekommen ist. Leider erkrankte er kurz darauf und begab sich zur Genesung in eine Kur. Bei diesem Aufenthalt begegnete er dem Landschaftsmaler Christian Heinrich Hansonn, der anregte, die Malerei nicht weiter nur als Hobby, sondern als Beruf auszuüben. Diesen Rat nahm sich Carl Spitzweg zu Herzen und bekannte sich fortan ganz der Malerei. Gleichzeitig gab er, nach nur einem Jahr Tätigkeit, den Beruf des Apothekers auf.
Daraufhin nahm die künstlerische Karriere von Carl Spitzweg Fahrt auf, sodass er im Sommer 1835 als Mitglied des Münchner Kunstvereins aufgenommen wurde. Im selben Jahr reiste er schließlich auch in Begleitung des Landschaftsmalers Eduard Schleich d.Ä. nach Südtirol. Nachdem er einige Jahre brauchte um Fuß zu fassen in der Kunst konnte er dann im Jahr 1838 konnte seine ersten Bilder verkaufen. Ein Jahr später entstand schließlich schon seine populärste Bildschöpfung Der arme Poet, die er 1839 in seiner endgültigen Fassung schuf. Das Bild zeigt einen erfolglosen Dichter in einer ärmlichen Dachkammer. Der verschrobene Sonderling schreibt Verse nieder, die letztlich aber ungelesen im Ofen landen und dort wenigstens sein Zimmer heizen.
Im Jahr 1840 entstand schließlich auch das Gemälde Schmetterlingsfänger. Auf diesem Bild karikierte Carl Spitzweg den Enthusiasmus einiger Naturforscher im 19. Jahrhundert.
Im Zeitraum von 1844-1852 durfte Carl Spitzweg schließlich auch als Illustrator und Karikaturist für die Satirezeitschrift "Fliegende Blätter" arbeiten, in der auch Wilhelm Busch seine Bildgeschichten der Öffentlichkeit präsentierte.
Besondere Anerkennung vor dem tragischen Ende
Eine besondere Ehre bekam Carl Spitzweg im Jahr 1867 als er vier seiner Gemälde bei der Weltausstellung in Paris ausstellen durfte. Diese Anerkennung sorgte im darauffolgenden Jahr auch dafür, dass er zum Ehrenmitglied der Münchner Akademie der bildenden Künste ernannt wurde.
Nachdem er schließlich noch einige Jahre Teil der Kunstwelt war, starb Carl Sportweg am 23. September 1885 in seiner Münchner Wohnung an den Folgen eines Schlaganfalls.